Westukraine und Moldau – Etappe 3

Weiter nach Moldawien und ins Land, das es nicht gibt…

Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde, liebe Leserinnen und Leser,

wir haben Odessa verlassen und befinden uns auf der Weiterfahrt Richtung Moldawien.

Auf dem Weg wollen wir das Donaudelta-Biosphärenreservat besuchen. Wylkowe, eine Stadt auf der ukrainischen Seite des Donaudeltas ist die letzte Siedlung vor der Mündung der Donau ins Schwarze Meer. Hier befindet sich auch die Verwaltung des ukrainischen Donaudelta-Biosphärenreservats.

Während unseres Ausflugs mit dem Boot erfahren wir viel Interessantes über das Biosphärenreservat, welches Teil des UNESCO-Naturerbes ist. Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km². 17,5 % seiner Fläche befindet sich auf ukrainischem, der andere größere Teil auf rumänischem Gebiet.

Eine Rentnerin aus Wylkowe rudert zu ihrem Schrebergarten, der sich auf einer Insel befindet. Das Leben im Naturschutzgebiet, gesunde Ernährung und täglicher „Sport“ halten die einheimischen Frauen augenscheinlich fit bis ins hohe Alter.

Fischen können hier alle. Ob Männer, ob Frauen, ob alt, ob jung.

Diese „Babuschkas“ singen für uns am Abend altrussische und ukrainische Lieder und erzählen über die Geschichte der Stadt Wylkowe.

Wir verlassen die Ukraine über den mit Hilfe der Europäischen Union neugebauten Grenzübergang. Alles ging schnell und wenig bürokratisch. Jetzt sind wir in der Republik Moldau (umgangssprachlich: Moldawien) angekommen.

Wir besichtigen Chişinău (russ.: Kischinjow, dt.: Kischinau), die Hauptstadt Moldawiens. Die Kathedrale der Geburt des Herrn, der Triumphbogen (oder Heiliger Bogen) und das Gebäude der Nationalversammlung liegen im historischen Zentrum.

Wir besuchen das historische Siedlungsgebiet Orheiul Vechi (rumänisch: etwa „Alt-Orhei“) – ein landschaftliches und kulturelles Schutzgebiet im Zentrum des Landes, das bereits in der Steinzeit besiedelt war. Ein Höhlenkloster aus dem 17. Jahrhundert und mittelalterliche Ausgrabungen gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten dieses Weltkulturerbes.

Zu Fuß gehen wir nach Trebujeni , dem heutigen Hauptort im Gebiet Orheiul Vechi. Hier sehen wir ländliches Leben. Frauen verkaufen hausgemachten Wein und holen das Wasser vom Brunnen wie vor 100 Jahren…

Am Abend sind wir in einer Familienpension zu Gast, mit landestypischem Essen, hausgemachtem Wein und Folklore. 

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus nach Transnistrien. Um ein Land zu besuchen, das es offiziell nicht gibt, müssen wir diese nichtlegitimierte Grenzstation passieren.

Die auch Transnistrien genannte „Pridnestrowische Moldauische Republik“ ist seit 1990 faktisch von der moldawischen Zentralregierung unabhängig und besitzt eine eigene Regierung, Währung (mit Münzen aus Kunststoff!), Verwaltung und Militär. Bislang ist das Gebiet jedoch nicht als souveräner Staat anerkannt worden. Hier leben eine halbe Million Menschen.

Eine touristische Sehenswürdigkeit in der transnistrischen Großstadt Bender (auch: Bendery oder Tighina) am Westufer des Flusses Dnister ist die „Festung von Bender“ oder „Festung Tighina“.

Die größte Stadt in Transnistrien ist Tiraspol. Auf der Leninstraße befindet sich die Cognac-Fabrik KVINT. An dieser wichtigen Sehenswürdigkeit können wir natürlich nicht vorbeifahren.

Das im Jahre 1897 gegründete Unternehmen gehört zum ältesten seiner Art in der Region. Gegen transnistrische Rubel kann man dort eine Führung durch die Fabrik mit anschließender Cognacverkostung buchen, was wir natürlich wahrgenommen haben. Wir waren positiv überrascht, sowohl von der Qualität als auch vom Preis.

Wir verlassen nun die Republik Moldau, eines der am wenigsten touristisch frequentierten Länder Europas. Auf unserer Fahrt zur Grenze kommen uns Einheimische entgegen mit Pferdewagen und Minitraktoren.

Bald geht unsere Abenteuerreise in der Ukraine weiter. Seid gespannt auf unseren nächsten Bericht!

Euer AO-Team vor Ort: Alexander, Pjotr, Katharina & Carsten

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