Kasachstan: Geisterstädte, Geburtstag und Pferdefleisch
Hallo liebe treue Mitleserinnen und Mitleser!
Wir sind nun in Kasachstan.
Die erste Stadt heißt Semei (kasachisch: Семей) und liegt am Irtysch, der wie viele Flüsse in Sibirien gen Norden fließt.
Das gleichnamige Hotel Семей hat zwar keinen schönen Stellplatz, bietet aber Duschen und ein recht gutes Restaurant.
Der frühere Name von Semei war Semipalatinsk und wurde bekannt durch die hier in der Nähe durchgeführten sowjetischen Atomwaffentests. Heute erinnert das Denkmal „Stärker als der Tod“ daran: Im „Ground Zero“ des Atompilzes versucht eine Mutter, ihr Kind mit dem eigenen Körper zu schützen. Junge Brautpaare besuchen das Denkmal.
Auch in Nevada, wo amerikanische Atomwaffentests im Freien stattfanden, gab es danach verstümmelte Kinder als Opfer. Eine Gedenktafel am Fuß der Skulptur zeugt vom Zusammenschluss der Kampagnen in Ost und West gegen diese schrecklichen Waffen.
Wir fahren in Richtung Süden durchs Land. Geisterstädte säumen unseren Weg. Nach Zusammenbruch der sowjetischen Planwirtschaft erlebte das Land viele Ab- und Auswanderungswellen.
Urplötzlich finden sich in der Steppe auch noch muslimische Friedhöfe, traditionell fernab der Siedlungen…
…mit kleineren und vereinzelt auch größeren Mausoleen.
Pferde suchen Schatten in einem ehemaligen Straßencafé.
Die postsowjetischen Provinzstädte die wir durchfahren sind zwar grau, …
…aber immerhin belebt.
Frauen sitzen vor einem Kreditbüro an einem Motiv, das eine traditionelle Lederflasche darstellt.
Die Straßen fordern nun unsere volle Aufmerksamkeit. Einzig das Tanken macht Freude: 193 Tenge pro Liter Diesel entspricht ca. 45 Eurocent
Dieses Dorf am Wegesrand trägt offenbar den Namen eines von hier stammenden historischen kasachischen Helden (Batyr): „Schuinkoscha Batyr“
Für Mensch und Maschine naht Erholung: Der See Alaköl kommt in Sicht. Der Zug im Vordergrund befördert Güter aus dem hier sehr nahen China.
Das kristallklare, leicht alkali-salzige Wasser des Alaköl ist eine Wohltat bei der Hitze.
Christine feiert ihren Geburtstag! Wir trinken auf ihr Wohl einen „Apero“ und sie freut sich über eine Flasche guten Kasachischen Kognaks.
Nach dem Gruppenfoto essen wir gemeinsam zu Abend.
Nach der Fleischsuppe Schurpa (als Vorspeise) gibt es Beschbarmak. Das Nationalgericht enthält auch Pferdefleisch und heißt übersetzt: „fünf Finger“, denn es wird traditionell mit der Hand gegessen.
Die Finger haben wir uns danach auch geleckt, denn es schmeckte hervorragend. Wir gönnen uns noch einen Tag Ruhepause, doch dann wollen wir weiter. Kasachstan hat nicht nur Steppe sondern auch Gebirge zu bieten! Auf nach Almaty!
Euer Team der Momi19 – Petr, Gerd, Arthur und Holger.
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