Sumatra – das wahre Indonesien
“Selamat hari”, liebe Globetrotterinnen und Globetrotter,
schön, dass ihr wieder dabei seid. Seit dem letzten Bericht sind wir auf weiteren kurvigen Straßen durch den Dschungel gefahren, haben an Traumstränden übernachtet, und noch viel mehr Abenteuer auf der vielfältigen Insel Sumatra erlebt.
Wir bewegen uns vom Tobasee weiter ins Landesinnere und gelangen über schmale kurvige Straßen tiefer in die Berge. Nach einer langen und anstrengenden Fahrt kommen wir in Panyabungan an. Hier stehen wir auf einem großen Sandplatz mit Blick über die Berge.
Einige von uns folgen abends der Einladung des Bürgermeisters. Hier werden wir feierlich begrüßt. Erst gibt es beim Bürgermeister zu Hause ein Essensbüffet mit einheimischen Spezialitäten und eine Gesangseinlage des Bürgermeisters und seiner Frau. Im Anschluss fahren wir zu einem Platz im Ort. Hier werden wir mit einem Feuerwerk überrascht und danach bekommen wir noch eine Trommeleinlage und dürfen sogar selber mal ran.
Auf der Fahrt durch Sumatra sehen wir viele Vorbereitungen für den 17. August, den Tag der Unabhängigkeit Indonesiens. Zur Feier dafür sind in jedem Dorf bereits einen Monat vorher Flaggen an jedem Haus gehisst. Wir sehen Schuldkinder, die für ihre Parade üben. Auf den Straßen werden kleine Souvenirs verkauft. Auch einige von uns kaufen indonesische Flaggen und hängen sie an unsere Autos.
Wir überqueren den Äquator. Und das mit unseren eigenen Fahrzeugen! Wer kann das schon von sich behaupten?
Nach endlos erscheinenden kurvigen Straßen, mitten durch die traumhafte Berglandschaft Sumatras kommen wir endlich ans Meer. In Painan stehen wir direkt am Indischen Ozean. Auch hier sind wir wieder die größte Attraktion für die Einheimischen und kommen aus dem Fotografiertwerden gar nicht mehr raus. Nach dieser Reise haben wir sicherlich alle unser Fotolächeln perfektioniert.
Von Painan geht es immer weiter an der Küstenstraße entlang bis nach Muko Muko. Hier haben wir nach vielen langen Fahrtagen mal wieder einen Tag zum Entspannen. Mit Blick aufs Meer und zwischen Pinienbäumen lässt es sich gut aushalten. Zwar ist die Strömung zu stark um Baden zu gehen, aber ein Spaziergang am Strand ist auch etwas Schönes.
Die Einheimischen versorgen uns mit frischen jungen Kokosnüssen, die wir mit Blick aufs Meer genießen.
Ein Tag am Strand schreit geradezu nach einem Grillfest. Die Besitzer des kleinen „Warungs“ an unserem Stellplatz bereiten für uns ein Festmahl vor. Es gibt abends Fisch, Fleisch, leckeres Gemüse, Kartoffeln und viele scharfe Soßen. Wir stellen unsere Tische in eine Reihe und genießen das leckere einheimische Essen bei Sonnenuntergang.
Weiter der Küstenstraße entlang führt uns unsere Reise nach Bengkulu. In Bengkulu stehen wir auf dem Wall der Benteng Marlorough, einer Britischen Festung. Diese wurde zwischen 1713 und 1719 von der East India Company unter der Führung von Gouverneur Joseph Collett als Verteidigungsfestung für die dortige Residenz der British East India Company erbaut.
Raus aus der Stadt Bengkulu und rein in die Natur. Unser Stellplatz für die Nacht ist direkt am Meer, ohne Infrastruktur: Nur unsere Autos, der Sand und das Meer. Abends belohnen wir uns noch mit einem Lagerfeuer.
Weiter geht unsere Reise über die wunderschöne Insel Sumatra. Unser Stellplatz für heute Nacht liegt am Wasserfall Way Lalaan. Ein paar Treppen müssen wir runtergehen und schon stehen wir vor einem schönen Wasserfall.
Nach so viel Naturstellplätzen am Meer gönnen wir uns die Luxusversion und stehen auf dem Hof einer Hotelanlage. Zwischen Gänsen, Truthähnen und einem Ziegenbock schlafen wir nun – Abwechslung schadet nie. Im Hotelrestaurant und am Pool lassen wir es uns gutgehen.
Den Tagesausflug auf die Insel Palau Mengkudu genießen wir im Wasser beim Schnorcheln, mit leckerem einheimischem Mittagessen und einer abenteuerlichen Bootsfahrt.
Der größte Feiertag des Jahres steht bei den Indonesiern und Indonesierinnen an. Der Nationalfeiertag am 17. August ist der Tag der Unabhängigkeit. Die indonesische Unabhängigkeitserklärung erfolgte am Freitag, dem 17. August 1945. Dieser Tag wird in ganz Indonesien, in jedem Dorf, auf jeder indonesischen Insel als Fest groß gefeiert und wir haben das Glück dabei zu sein. Seit Wochen sehen wir die Flaggen vor den Häusern hängen und jetzt bekommen wir hautnah mit, wie die Menschen hier diesen Tag feiern.
Die Festlichkeiten fangen an unserem Hotelstellplatz an. Auch wir müssen hintereinander in drei Reihen stehen. Nach Stechschritt, einigen Reden und der Nationalhymne wird die indonesische Flagge feierlich gehisst.
Weiter geht es für uns mit Minibussen zu einem Sportplatz nahe einer Schule. Jetzt bekommen wir Einblick in das Spektakel. In Reih und Glied stehen die Schulkinder auf dem Sportplatz und führen auch hier feierlich das Hissen der Flagge durch. Wir sitzen auf einer Tribüne im Schatten, bekommen Getränke und Snacks und werden nach der Zeremonie wie Superstars fotografiert.
Nach der formellen Zeremonie fängt der Spaß so richtig an. An einer mit Öl eingeschmierten Palme versuchen Jugendliche aus dem Dorf, die oben angehängten Geschenke zu bekommen. Immer wieder klettern sie aufeinander und versuchen mit aller Kraft weiter hoch zu kommen. Wenn jemand es schafft, werden gleich so viele Geschenke wie möglich von oben heruntergelassen. Schließlich müssen die Kräfte vereint werden, um das zu schaffen. Wir haben das nicht mehr mitbekommen. Für uns sah es nicht machbar aus.
Andere Spiele erinnern die uns sehr an unsere eigenen Kindertage. Zum Beispiel werden Reiswaffeln an Bänder gehängt. Diese müssen dann ohne Hände komplett aufgegessen werden.
Unsere Reise über Sumatra endet an diesem Nachmittag mit einer kurzen Fährüberfahrt zur nächsten indonesischen Insel Java.
Leider haben wir auf unserem Weg über Sumatra nicht nur schöne Dinge erlebt. Unsere Freunde Nelly und Toni mussten auf Grund eines Unfalls mit einem entgegenkommenden LKW die Tour in Jakarta abbrechen und unsere Gruppe verlassen. Wir wünschen Ihnen natürlich alles Gute und eine sichere Heimreise.
Soviel erstmal von uns. Wir melden uns in unserem nächsten Bericht mit tollen Besichtigungen, kulinarischen Highlights und weiteren spannenden Erlebnissen auf Java.
Euer Team vor Ort,
Bintang, Yohannes, Max, Andi und Nelly
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