Australien auf dem Landweg 2019 – Etappe 12

Malaysia – Das Land des unendlichen Sommers

„Selamat berkenalang“ liebe Globetrotterinnen und Globetrotter,

Die nächste Grenze, das nächste Land! Es geht weiter Richtung Süden, Malaysia steht vor der Tür. Das Land ist bekannt für seine Strände, Regenwälder und die vielfältigen malaiischen, chinesischen, indischen und europäischen kulturellen Einflüsse, in die wir dann auch eintauchen werden.

Wir befinden uns im touristisch unerschlossenen Nordwesten des Landes und stehen die ersten Nächte idyllisch im Regenwald, umringt von Wasserfällen mit gigantischen Bäumen, in denen Affen hausen. Unser regionaler Wegbegleiter für Malaysia ist Herr Sohimi. Er stimmt uns ein auf das abenteuerliche Land…

Der nächste Programmpunkt steht an, ein abendlicher Bootsausflug durch den Mangrovenwald. Angeblich soll hier einer der besten Orte sein um die nächtlichen Aktivitäten von Glühwürmchen zu beobachten. Bevor die Dämmerung eintritt geht es für uns per Boot in das anliegende chinesisch geprägte Fischerdorf  zum gemeinsamen Abendessen.

Tatsächlich, ein wahres Naturspektakel! Das Lichterspiel dient der Fortpflanzung. Es gibt verschiedene Arten von Glühwürmchen, die Lichtblitze sind eine Art Code, um die richtigen Partner anzulocken. In manchen Fällen imitieren Weibchen Codes von anderen Arten, um sie zu fressen. Einzigartig in der Tierwelt.

Wir flüchten in kühleres Klima. Es geht in die Cameron Highlands, sie liegen im malayischen Sultanat Pahang, östlich der Stadt Ipoh. Stellplätze mit Nadelbäumen haben wir schon eine Weile hinter uns gelassen, aufgrund der Höhenlage – um die 1.500 Meter über dem Meeresspiegel – herrscht hier für tropische Verhältnisse ein sehr angenehm kühles Klima. Die Temperaturen erreichen tagsüber 25 Grad, nachts können sie bis auf 10 bis 15 Grad sinken.

Aufgrund der relativ kühlen Witterung gedeihen in der Hochebene andere, teilweise einzigartige Pflanzen. Wir machen uns auf die Suche nach ihnen im moosbedeckten Bergnebelwald!

Neben Erdbeeren, Spargel, weiterem Blattgemüse und Rosen wird vor allem Tee angebaut. Die Region ist berühmt für ihren Tee. Mit dem Jeep geht es durch die mit Teepflanzen bedeckten Hügel.

Wir besuchen die einst einzige Teefabrik und erkunden die Teegärten auf eigene Faust. Grüne Teeblätter soweit das Auge reicht. Etwa vier Millionen Kilogramm Tee werden hier jährlich produziert, sodass nur noch einige ausgewählte Sorten per Hand gepflückt werden und heutzutage größtenteils maschinell geerntet wird.

Es geht durch die Mitte des Landes Richtung Osten, wir verlassen die Hochebene und fahren auf gut ausgebauten und wenig befahrenen Straßen mitten durch den Dschungel. Hin und wieder kommen uns die grün lakierten Teakholzlaster entgegen. Aufgrund der Widerstandsfähigkeit gegen Termiten und Witterungseinflüsse ist es in der Möbelindustrie ein sehr gefragtes Holz.

Nächster Halt ist der Nationalpark Taman Negara. Dieser umfasst einen weitläufigen tropischen Regenwald, der 130 Millionen Jahre alt sein soll. Wir begnügen uns mit abenteuerlichen Flussfahrten und Wanderungen durch den feuchtheißen Dschungel.

Erschöpft, aber gut gelaunt kommen wir am Abend zum Abschied von Jörn und Su zusammen. Es gilt die Unterhopfung zu beheben. Su kocht eine köstliche regionale Suppe für uns, da fällt Abschiednehmen schwer…

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Ostküste. Wir sind wieder am Meer, die nächsten Tage verbringen wir bequem unter Palmen an weißen Sandstränden.

In der Nähe befindet sich eine Schildkrötenschutz- und Aufzuchtstation. Nachdem wir die Babyschildkröten beim Schlüpfen beobachten konnten, entlassen wir sie in freie Wildbahn.

Die kleinen schnuckeligen Panzertierchen haben direkt nach dem Schlüpfen bereits eine enorme Kraft, doch nicht viele werden die ersten Tage im Meer überleben.

Schildkröten kehren zum Eierlegen in der Regel immer an den Strand, an dem sie sich einst freigebuddelt haben, zurück. Momentan stehen die Chancen gut, eine Schildkrötenmutter nach Anbruch der Dunkelheit beim Eierlegen zu beobachten. Wir genießen den Sonnenuntergang und mit einem Quäntchen Glück können wir heute Nacht selbst Zeugen des Brutvorgangs werden.

Kurz bevor wir aufgeben wollen und die Rückfahrt zu unseren Wohnmobilen antreten, bekommt unserere Schildkrötenexpertin eine Durchsage durchs Funktgerät, die Ranger haben ein Muttertier endeckt. Wir nähern uns mucksmäuschenstill in totaler Dunkelheit der Eiablagestelle um das Weibchen beim Eierlegen nicht zu stören.

Es geht weiter Richtung Kuala Lumpur. Bevor wir in die Hauptstadt einfahren, genießen wir noch einmal die Natur in vollen Zügen. Fußläufig von unserem Stellplatz entfernt befindet sich Malaysias größte Elefantenschutzstation. Aufgrund der rasanten wirtschaftichen Entwicklung des Landes verlieren immer mehr Tiere ihren ursprünglichen Lebensraum.

Einige von uns bekommen die Chance sich zusammen mit den Elefantenjungen abzukühlen. Ein riesen Spaß für Elefantenfans.

Bevor es über die Straße von Malakka nach Indonesien geht, steht neben der malayischen Millionenmetropole Kuala Lumpur auch noch Singapur an! Das Fahren von Wohnmobilen ist in Singapur nicht erlaubt, es geht dennoch per Landweg, nämlich im Reisebus, in das moderne Zentrum Südostasiens. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Euer Team vor Ort Jörn, Su, Max und Andi

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