Australien auf dem Landweg 2019 – Etappe 10

Kambodscha: Angkor Wat, die Mutter aller Tempel

„Suostei“ liebe Abenteurerinnen und Abenteurer und die, die es werden wollen,

das Königreich Kambodscha (man spricht hier die Sprache Khmer) beherbergt seine Hauptstadt Phnom Penh im Süden des Landes. Das Landschaftsbild wird durch eine Zentralebene geprägt, die teilweise von Gebirgen umgeben ist.

In ihr liegt im Westen Kambodschas der See Tonle Sap. Durch den Osten fließt der Mekong, einer der zehn längsten Flüsse der Welt, dem wir jetzt seit seinem Ursprung in China immer wieder begegnen.

Siem Reap, das Tor zu Angkor Wat ist eine Touristensammelstelle mit Geschichte sowie Backpacker-Hochburg. Sie ist deshalb auch Heimat unzähliger Verkäufer und kleiner Märkte, auf denen wir, wie in ganz Südostasien, herrliche frische Früchte finden.

Wir nutzen unseren Stellplatz hier als Ausgangspunkt für den Besuch des legendären Angkor Wat. Eine Tempelanlage so groß und schön, dass sie einen gesamten Reisebericht füllen kann!

Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren Kriegszügen gegen die benachbarten Cham, gegen Dai Viet und das Mon-Königreich Haripunjaya weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, auch Angkor Wat.

Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut und diente der Verehrung Vishnus. Es gibt auch Hinweise, wie etwa die ungewöhnliche Ausrichtung Angkor Wats nach Westen, der Himmelsrichtung des Todesgottes Yama, die dafürsprechen, dass es der Totentempel von Suryavarman II. war.

Da weder die Gründungssteile noch andere Inschriften aus dieser Zeit aufgefunden wurden, die sich auf das Bauwerk beziehen, ist der ursprüngliche Name unbekannt. Es wird angenommen, dass es damals nach Vishnu benannt wurde, mit dem sich der König als Vishnuist im Unterschied zu seinen Vorgängern, die Shivaisten gewesen waren, identifizierte.

Demnach hieß der Ort einst Vrah Vishnuloka („heiliger Wohnsitz von Vishnu“) und später, angelehnt an den posthumen Titel des Gründers Paramavishnuloka („er, der die himmlische Welt des Vishnu betreten hat“), Preah Pisnulok.

 Die Arbeiten scheinen rasch nach dem Tod des Königs eingestellt worden zu sein, so dass einige der Reliefs unvollendet blieben. Im Jahr 1177 wurde Angkor von den Cham, traditionellen Feinden der Khmer, erobert. Jayavarman VII. gelang es schließlich, die Invasoren zu besiegen und das Khmerreich wiederherzustellen. 1,5 km nördlich von Angkor Wat ließ er die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Bayon als buddhistischen Haupttempel errichten.

Die Natur holt sich hier Schritt für Schritt zurück, was einst ihr gehörte.

Angkor Wat ist nur ein Teil der viel umfassenderen Gesamtanlage Angkor mit seiner Vielzahl von historischen Bauensembles, von denen Angkor Thom das größte ist. Wie auch die anderen großen Tempelareale in Angkor, war Angkor Wat von Siedlungen umgeben.

Stein als Baumaterial war allerdings religiösen Bauwerken vorbehalten, weshalb von den weltlichen Bauten, auch den Residenzen der Herrscher, keine erhalten sind. Untersuchungen mit LIDAR in den Jahren 2012 und 2015 zeigten weitere Siedlungsreste.

Die in den Sandstein geschlagenen Reliefs sind zum Staunen und lassen uns einen bleibenden Eindruck in die Historie dieses Ortes nehmen.

Ein Ort an dem die Natur gedeihen und die Tier- und Pflanzenwelt aufleben kann.

Die riesigen Anlagen der verschiedenen Tempel und die schiere Größe der erbauten Türme sind einfach erstaunlich. Der große Wassergraben, der die Angkor Wat Anlage umgibt, diente dem Transport der großen Steinblöcke mit Booten.

Viele der Tempelwände sind mit steinernen Figuren dekoriert, die Tänzerinnen – so genannte Apsaras – darstellen. Jede Figur hat eigene, besondere Merkmale, so dass sie sich untereinander nicht gleichen.

Die Basreliefs der dritten Galerie weisen insgesamt mehr als 1000 m² Fläche auf und stellen historische Szenen und Episoden aus dem Ramayana und Mahabharata sowie den in der Khmer-Architektur populären Schöpfungsmythos, das Quirlen des Milchozeans, dar.

Ein Gruppenfoto mit den lebendigen Tempelfiguren können wir natürlich nicht auslassen.

Und als krönenden Abschluss gibt es ein AbenteuerOsten-Abendessen in großem Stil. Ein großes Buffet und eine schöne Gesangs- und Tanzvorführung lassen uns die Tempel Revue passieren und unsere Eindrücke noch tiefer im Wohnmobilisten-Herz verankern.

Eine unfassbar interessante Zeit in Kambodscha geht zu Ende. Die Tempelanlagen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Geschichte des Landes und die freundlichen Leute haben uns verzaubert und es ist unglaublich, wie weit wir schon mit unseren eigenen Fahrzeugen gekommen sind.

Wie es in Thailand weitergeht lest ihr in unserem nächsten Bericht.

Euer AbenteuerOsten-Team.

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