Oman – Überwintern im Orient 2019 – Etappe 1

Die Ukraine: Eine gastfreundliche Europäerin

Liebe Mitreisende,

schön, dass ihr uns auf unserer spannenden Reise in den Orient begleitet.

Unsere erste Etappe durch die Ukraine, das flächengrößte Land Europas, verläuft unter dem Einfluss wechselnder Fährtermine und ein wenig dem grauen Wetter. Aber die wunderbare Stimmung der Reisegruppe und die gastfreundlichen Ukrainerinnen und Ukrainer bescheren uns eine wunderbare Zeit.

Auch im Jahr 2019 startet die Reise in den Orient in Krakau. Einige Tage vor dem offiziellen Start der Tour treffen bereits die ersten Reiseteilnehmenden auf dem Campingplatz ein.

Das erste Meeting: Wie immer gibt es eine Menge zu besprechen. Anschließend können wir uns im Restaurant „Srebrna Gora“ bei ausgezeichneter Küche entspannen.

Früh am Morgen starten wir mit insgesamt 18 Fahrzeugen in Richtung Südosten. Wir sammeln uns vor der Grenze, um anschließend gemeinsam in Rekordzeit von Polen in die Ukraine einzureisen. Da das Auslaufen der Schwarzmeer-Fähre um vier Tage vorverlegt wurde, müssen wir die Reise durch die Ukraine etwas straffen. Also geht es umgehend in das malerische Lemberg (Lviv).

In der Altstadt treffen wir unseren charmanten und sehr kompetenten Stadtführer Igor. Per Bus und per Pedes gibt es erstaunliche Informationen über die Stadt und ihre bewegte Geschichte.

Am Abend organisiert Oleg für uns ein ganz spezielles Erlebnis: Ein üppiges ukrainisches Essen (und Trinken) in einem urigen Holzhaus. Etwas ganz Besonderes ist der Auftritt des „Quartett Bandura“ aus Lemberg. Vier Musikerinnen an der Bandura (die ukrainische Lautenzither)  und ein Violinist führen uns durch die Welt der Musik.

Am nächsten Morgen starten wir individuell nach Kiew. Da die Straßen in recht gutem Zustand sind, kommen alle Reisenden zeitig auf unserem neuen Stellplatz in der Hauptstadt an.

Die Lage des Stellplatzes ist genial. Ein schöner Fußweg auf unserer Djepr-Insel führt uns fast bis ins Zentrum Kiews. Die historische Altstadt ist beeindruckend in ihrer Größe und Kompaktheit zugleich. Die Highlights lassen sich zu Fuß erkunden.

Stadtexkursion in Kiew mit Natalia.

Besonders der Majdan beeindruckt alle sehr. Natalia nimmt uns mit in das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen am Abend und bei schlechtem Wetter unterwegs sind.

Der Workshop “Online Visa Saudi-Arabien“ läuft den ganzen nächsten Tag. Insgesamt steht der nächste Tag aber für eigene Erkundungen in Kiew zu Verfügung. Die Reisegruppe diskutiert die aktuelle Situation im Iran. Mittlerweile hat die Reederei unsere Einschiffung in Odessa verschoben. Auch gut!

Unsere Stadtführerin in Odessa heißt ebenfalls Natalia. Was wir sofort spüren: Sie liebt ihre Stadt. Erstes Highlight ist die Potemkinsche Treppe, welche ursprünglich zur Befestigung des Steilufers angelegt wurde und heute das Wahrzeichen der Stadt ist.

Natalia erzählt uns über die spannende multiethnische Geschichte Odessas und trägt uns sogar Gedichte von Puschkin vor. Begleitet werden wir auch von kaltem Wind. Eigentlich hat Odessa über 250 Sonnentage pro Jahr. Naja, die Sonne wartet zum Glück im Orient auf uns! Den Abschluss der Tour bildet eine Besichtigung des Opernhauses, ein wahrhaft imposanter Kulturtempel.

Am Abend besuchen einige von uns eine Ballettvorstellung. Wir sind begeistert!

Ein Abstecher in das historische Bessarabien führt uns bei eisigem Wind zuerst zur beeindruckenden „Festung Akkerman“. Unklar ist immer noch, wer diese Anlage ursprünglich erbaut hat. Zuletzt wurde sie im Russisch-Türkischen Krieg genutzt. Neben spannenden Informationen überrascht uns Natalia während der Fahrt wieder mit schönen Puschkin-Gedichten.

Der Rückweg zum Stellplatz führt uns an einem Weingut vorbei, das im 19. Jahrhundert von Schweizern gegründet wurde. Nachdem es nach 1991 zunehmend verfiel, wurde es ab 2003 mit großem finanziellen Aufwand wiederaufgebaut. Nach der obligatorischen Weinprobe schlafen wir sehr gut ein.

Die Einschiffung auf die Fähre Odessa-Batumi nimmt den ganzen Tag in Anspruch. Aber spannend ist es trotzdem.

Mit der Hoffnung auf etwas höhere Temperaturen und in Erwartung weiterer Abenteuer in Georgien und Aserbaidschan stechen wir mit dem riesigen Fährschiff Kaunas bei ruhigem Wetter in See.

Wir sehen uns in Batumi!

Euer Team vor Ort Oleg, Ararat, Tim und Werner

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