Der Ritt ins innere der westlichen Mongolei
Liebe Mitlesende, wir grüßen Euch aus den Weiten der mongolischen Steppe!
Die Andersartigkeit dieser Landschaft hat auch mit fehlenden Bäumen zu tun, die unsereinem zu Hause helfen, Entfernungen zu schätzen. Als Maßstab bietet sich hier nur das Nutzgetier an, das laufend die Straße kreuzt.
Auf den Bergpässen findet man kreisrunde Steinhaufen, die einfache Stupas darstellen. Ein Stupa symbolisiert Buddha und seine Lehren.
Ganz oben in der Mitte steckt meist ein mit bunten Bändern umwickelter Pfahl oder Stock, symbolische Gebetsfahnen für die Wünsche der gläubigen Buddhisten. Und … sogar gegenständlichere Dinge wie Puppenteile, Lenkräder oder auch Krücken finden wir in den kleinen Hügeln. Da kann man den Wunsch auch erraten.
Ankunft in Mongol Els, der „Mongolischen Düne“, eine fast durchgängige, bis zu einem Kilometer breite Sanddüne, die sich über viele Kilometer durch die Mongolei zieht. Die mongolischen Dünen sind bei Rashaant auf fast 3000 Quadratkilometern als Nationalpark geschützt.
Einige von uns verstärken das Wüstenfeeling mit einem Kamelritt.
Gemäß dem Motto „Hautnah an Land und Leuten“ organisiert die Reiseleitung einen gemeinsamen Besuch in dieser mongolischen Jurte. Platz ist in der kleinsten Hütte…!
Einige der kredenzten mongolischen Köstlichkeiten sind für europäische Gaumen (und Zähne) hart am Limit. Trotzdem wird tapfer probiert, von vergorener Stutenmilch und Schnupftabak (aus Deutschland!) bis hin zu verschiedenen Käsearten diverser Haustiere.
Schließlich geht es darum, das Leben der Nomaden nachzuempfinden, die hier wahrhaftig nachhaltig leben. In einer Fragerunde konnten alle Fragen an die Familie erschöpfend beantwortet werden.
Ab 4 Kindern gibt es für mongolische Frauen von der Regierung eine Anerkennung und… einen Orden!
Die Söhne geben uns auf Pferdekopfgeige und Gitarre spontan ein kleines Konzert, und wir verstehen, wie sich hier Tradition und Moderne trifft. Phantastisch!
Unsere „Dicken Allradler“ suchen und finden Spaß in den Dünen beim Austesten der Sandtauglichkeit …
… was nicht bei allen ohne Hilfe gelingt. Aber „… with a little help from my friends …“kein Problem. Schließlich reist man ja nicht allein.
Wir fahren weiter nach Bayanhongor. Die Grenzen der Regionen sind an der Straße manchmal mit solchen schicken Toren markiert.
Wir fahren jetzt recht lange Strecken und lassen die Weite auf uns wirken.
Alles hängt hier vom Wasser ab. Dieses Jahr hat es davon genug gegeben, sodass die Steppe recht grün aussieht, und auch die Flüsse (wie hier der Baydrag) sind gefüllt. Die vielen Weidetiere müssen weder dursten noch hungern.
Wohnmobilfreunde aus dem fernen Osten fahren in den fernen Westen…. Nette Begegnung.
Meeting mitten in der Steppe.
Wasser gibt es in den kleinen Ortschaften an staatlich kontrollierten Wasserhäuschen. Es muss allerdings immer jemand da sein, der den Hahn aufdreht…
Die Straßenlage wird hier tief im Westen der Mongolei manchmal ein bisschen uneindeutig. Nicht nur wegen der vielen Sandpisten und Spuren jeweils entlang der Stromleitungen. Plötzlich ist da eine nagelneue Straße – wie eine Fata Morgana -, die weder das Navi noch die Karten kennen…
Aber die hört auch irgendwo im Nichts wieder auf. Wir nehmen also wieder eine der Hauptverkehrsrouten, die man nicht Straße nennen mag.
Die Schönheiten der Landschaft links und rechts des selbst gewählten „Weges“ beruhigen das Gemüt.
Die Phantasie wird wach und formt Berge und Steine in Lebendiges… Der kleine Steinhaufen vorne rechts – ist das nicht ein liegender Hund?
Wir freuen uns schon auf die Städte Altai und Chowd und darauf, endlich wieder richtigen Asphalt unter die Räder zu bekommen!
Euer Team der Momi19 – Petr, Gerd, Arthur und Holger.
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