Berlin-Peking 2019 – Etappe 3

Schlaglöcher, Seidenstraße und ganz viel Abenteuer

Liebe Mitfiebernde,

schön, dass ihr wieder dabei seid. Seit dem letzten Bericht sind wir vielen Schlaglöchern ausgewichen und haben noch viel mehr Abenteuer in Kasachstan und Usbekistan erlebt. Aber lest selbst…

Nach einem letzten morgendlichen Meeting in Russland passieren wir recht schnell die russisch-kasachische Grenze. Nach dem Länderwechsel und vielen Stunden auf den katastrophalen Straßen Kasachstans sind wir alle froh, spätabends endlich am Stellplatz mitten in der Natur angekommen zu sein. Erst am nächsten Morgen sehen wir, wie schön die kasachische Steppe ist…

Nach einem kurzen morgendlichen Meeting stürzen wir uns wieder auf die Straße. Erneut steht uns ein langer Tag voll Schlaglöcherausweichen bevor! Unser Pionierteam-Auto fährt vor, um einen geeigneten Schlafplatz für heute zu finden. Das gelingt ihnen auch: Wir stehen direkt an einem See. Auch der starke Wind kann uns nicht von einem Grillabend abhalten. Schnell sind die Würstchen gegrillt und ein paar Salate dazugestellt. Wir stoßen mit Wodka an – darin sind wir ja jetzt geübt – und bewundern den kasachischen Sonnenuntergang.

Der wohl sandigste Tag aller Zeiten! Wir starten recht früh Richtung Beyneu. Die Straßen sind nun etwas besser. Wie schnell man gute Straßen doch zu schätzen lernt! Nach der Steppe durchfahren wir die kasachische Wüste. Überall ist Sand, wirklich überall. Wir erleben so manchen Sandsturm, sehen Kamelherden und wechseln wieder Mal einen Reifen. Das ist „Abenteuer Osten“ pur!

Wir verlassen Kasachstan und sammeln letzte Eindrücke dieses beeindruckenden Landes. An der Grenze reihen sich viele Autos vollbepackt bis oben hin auf. Wir passieren sie in Rekordzeit – auf geht es nach Usbekistan!

In Usbekistan beschäftigen wir uns erst einmal weiter mit schlechten Straßen. Nach einer sehr löchrigen Fahrt kommen wir an unserem Stellplatz mitten in der Steppe an. Diese ruhigen Abende mitten im Nichts begeistern uns alle und entschädigen uns für die Schlaglöcher. Besonders der Sonnenaufgang am nächsten Morgen ist wunderschön.

Wir sind angekommen im Orient, in der schönen Stadt Chiva. Unsere Stadtführung mit unserem usbekischen Guide Otabek führt uns heute durch die kleinen Gassen der Stadt auf der Seidenstraße. Man weiß gar nicht wo man hingucken soll! Die hellen Gebäude mit den schönen Verzierungen lassen uns tief in die morgenländische Geschichte eintauchen…

Den Abend verbringen wir gemeinsam: In einer alten Koranschule mitten in Chiva genießen wir das einheimische Essen unter freiem Himmel. Dabei lauschen wir einem landestypischen Chor und freuen uns über die Tanzeinlage.

Es geht weiter entlang der Seidenstraße in die schöne Stadt Buchara. Auch hier steht eine Stadtführung auf dem Programm. Wir besichtigen das Kalon-Minarett, verschiedene Moscheen und Medresen, das Samaniden-Mausoleum und andere prächtige Bauten.

Ein Gruppenfoto in Buchara darf natürlich nicht fehlen!

Am Abend besuchen wir eine usbekische Familie, die das Nationalgericht Plov für uns zubereitet.

Weiter geht es in das prächtige Samarkand. Den ersten Abend verbringen wir bei einem gemeinsamen Abendessen und einem Spaziergang zum beeindruckenden Registanplatz. Am Nationalfeiertag tobt hier das Leben. Leider wird heute nicht die berühmte Lasershow gezeigt, aber der Platz ist auch so wunderschön.

Und so geht es für uns auch am nächsten Morgen bei der Stadtführung wieder zum Registan, einem der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Auch bei Tageslicht ist dieser Ort einfach atemberaubend.

Unsere Mittagspause verbringen wir an diesem Tag auf dem Siab-Basar. Neben Nüssen, Trockenfrüchten und Gewürzen gibt es auch Gemüse, Salate und Obst zu kaufen. Hier taucht man richtig in das usbekische Leben ein – was für ein wunderbares Gewusel!

Weiter geht es zum Mausoleum Shohizinda. Die unterschiedlichen Farben der Gebäude und der blaue Himmel verleiten uns alle dazu, viel zu viele Fotos zu schießen.

Auf in die Hauptstadt Taschkent, auf unserer Reise die letzte Stadt in Usbekistan. Da die Stadt vom Erdbeben 1966 sehr zerstört wurde, erleben wir hier ein Usbekistan zwischen Tradition und Moderne. Als erstes besichtigen wir einen der typischen Mahala (Nachbarschaften) in der Innenstadt. Gemeinsam mit unserem Guide Asis gehen wir durch die kleinen Gassen und erfahren viele interessante Dinge über das Leben, die Sitten und Bräuche der Menschen hier.

Wir besichtigen eine weitere Medrese. Nach so vielen wunderschönen Gebäuden dieser Art, die wir in der letzten Woche besichtigt haben, sind wir bereits Experten auf diesem Gebiet. Und trotzdem sind diese Bauten jedes Mal wieder beeindruckend.

Die Stadtführung in Taschkent schließen wir mit einer Metrofahrt ab. Ähnlich wie in Moskau sind auch hier die U-Bahn-Stationen liebevoll dekoriert.

Unseren letzten Abend in Usbekistan verbringen wir nur wenige Kilometer von der kirgisischen Grenze entfernt auf einem Fabrikgelände. Hier wird für uns ein letztes Mal das usbekische Nationalgericht Plov gekocht. Wir erheben unsere Gläser auf unsere Teilnehmerin Julia, die heute Geburtstag hat – und auf das traumhafte Land Usbekistan.

So schnell ist unser Aufenthalt in Usbekistan auch schon wieder vorbei. Wir wurden alle vom Orient und der Seidenstraße verzaubert. Jetzt geht es für uns nach Kirgisistan, in die Natur und die Berge. Wir freuen uns alle auf eine kleine Abkühlung nach den durchschnittlich 35 Grad in Usbekistan.

Wir sind weiterhin sehr gespannt auf die Abenteuer, die vor uns liegen und werden euch auf unserer Fahrt nach Peking weiter auf dem Laufenden halten.

Bis dahin,

Euer Team Tim, Ararat, Holger, Tsyren, Nelly und Oleg

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