Liebe Leserinnen und Leser,
wir stehen nun an dem östlichsten Punkt unserer Reise durch den “wilden Osten”, in Astrachan. Hinter uns liegen sehr erholsame 40 Stunden auf einem Wolgacampingplatz. Alle haben gebadet, entweder im Wasser oder in der Sonne. Bei 40 Grad im Schatten auch keine Kunst. Abends fällt das Thermometer unter 20 Grad, es ist nachts also sehr angenehm.
Wir haben eine wahre Riesensau (es sollte eigentlich ein Spanferkel werden…) genossen – soweit es ging, da sich diese als sehr fetthaltig (und das ist noch gelinde ausgedrückt) erwies. Auf jeden Fall tat die Ruhepause gut nach den unzähligen Eindrücken unterwegs und bei den Stadtbesichtigungen. Da tut es auch nichts zur Sache, wenn im Campingrestaurant bis in die Puppen Karaoke-Gesänge betrunkener Campingplatzgäste die Luft erfüllten. Wer müde genug ist, der schläft auch bei so etwas. Ich fand endlich etwas Zeit, mein Auto aufzuräumen und überhaupt etwas kennenzulernen, da ich dieses ja erst wenige Stunden vor Abfahrt bekommen hatte. Und ich habe aus meinen Fehlern des letzten Jahres gelernt. Wir haben zwar wieder 6 Flaschen Wodka geleert, aber ich habe mich nicht so sehr aktiv daran beteiligt und bin vor allem nicht in dem Karaoke-Kiosk versackt…
Die Fahretappe vom Wolga-Campingplatz nach Astrachan führte uns entlang der Wolga, die sich unaufhörlich dem Kaspischen Meer nähert und bereits hier 20m unter NN liegt. Rechter Hand von uns erstreckt sich die ewige Steppe, in die wir morgen hineinfahren werden. Der stürmische Wind fegte in sandigen Böen über die M6, die in ihrem letzten Abschnitt wieder verhältnismäßig gut ist. Oder haben wir uns einfach nur an die russischen Straßenverhältnisse gewöhnt?
Gemeinsam im Konvoi (außerhalb von schwierigen Städtepassagen fahren wir kein Konvoi) fuhren wir nach Astrakhan ein und stehen nun neben dem Ufer der ab hier deltrierenden und wellenschlagenden Wolga. Spontan bot uns eine Fährgesellschaft eine Schifffahrt (ja, das wird so geschrieben!) auf dem Fluss an. Zwei Stunden später fanden wir uns wieder an Deck und machten einen Abstecher ins riesige Wolgadelta, dass sich auf eine Breite von über 150 Kilometern erstreckt. Und wir konnten sie endlich sehen, die berühmten Lotosblumen.
Mit Schaschlik, Bier und neugierigen Astrakhaner Kindern ließen wir den Abend ausklingen. Es macht Spass, wir sind bisher ne gute Truppe! Udn die Russen sind bisher sehr gastfreundlich, freuen sich ueber uns Exoten sehr.
Liebe Gruesse auch an die zweite Gruppe, die nun ja zwei “anstrengende” Erholungstage vor sich hat.
Ja, das ist er, der Meister bei Mercedes, der den Tank und den Wohnwagen geschweisst hat. Vielen Dank!!
Der Bahnhof von Wolgograd. Von hier aus kann man bis zum Baikalsee in einem duchfahren. Dauer: 5 Tage.
Vieles erinnert an die schreckliche Schlacht um Stalingrad, hier die extra stehengelassene alte Muehle.
Wachabloesung zu den Fuessen des groesten Mahnmal Russlands. Die Figur im Hintergrund, “Mutter Heimat”, ist aus Beton und freistehend. Allein das Schwert misst 29 Meter Länge!
Es lohnt sich, an den Zebrastreifen als Autofahrer anzuhalten.
Immer wieder kommt es zu schoenen spontanen Begegnungen zwischen uns Deutschen und den Einheimischen. Keine Spur von Ressentiments, es ist alles sehr angenehm.
Die Stadt Wolgograd ist mit fast 100 Kilometern die laengste ganz Russlands. Allein wir haben ausserhalb des Beufsverkehrs 2 Stunden fuer die Ausfahrt vom Zentrum aus gebraucht!
Ja, so sieht es oft aus auf der M6, auf der wir unsere Autos 1400 Kilometer von Moskau bis ins Wolgadelta getestet haben.
Die Gemuesemaerkte hier – ein Fest für Geniesser und Fotografen. Die Menschen sind unglaublich freundlich.
Sergej, der Campingplatzbesitzer und sein Spiess…
…gross genug fuer eine kapitale Sau.
Abendessenstimmung auf unserem Wolgacampingplatz.
Kostya