Andere Länder, andere Sitten

Liebe AbenteurerInnen,

wir durften uns mittlerweile etwas mit den Gepflogenheiten im Iran vertraut machen. Aufgrund der jahrzehntelangen Sanktionen sind schon einige Unterschiede erkennbar. Zudem ist die Beschaffung von einigen Dingen etwas schwierig. Zum Beispiel ist es nicht immer möglich, Geld zu tauschen, da der bargeldlose Zahlungsverkehr forciert werden soll. Wenn man es schafft, ist man allerdings auch gleich zigfacher Millionär.

Aufgrund der Subventionierung von Sprit und Diesel kostet der Diesel ganze € 0,01. Was aus europäischer Sicht gerade jetzt wie ein Traum erscheint, führt allerdings zu der Verlockung, Treibstoff beispielsweise nach Afghanistan zu schmuggeln. Deshalb ist der Diesel rationiert. Wir müssen bei der Regierung einen Tankstopp anmelden und bekommen zu einer bestimmten Uhrzeit eine bestimmte Tankstelle zugewiesen. Andere Länder, andere Sitten.

Unser iranischer Guide konnte nicht verstehen, weshalb wir beim Anblick des Geldbündels lachen mussten. Der ‚Gegenwert’ beträgt ganze 5 Euro-Scheine. Da ersetzt die Plastiktüte gerne mal das Portemonnaie. Ein Bündel Geldscheine wird im Übrigen ‚Kordel’ genannt, da die einzelnen Packen mit einer solchen zusammengehalten werden.

Shiraz ist die erste Stadt, die wir besichtigen. Wir sind nach wie vor überrascht, wie grün hier alles ist. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass das Paradies grün beschrieben wurde. Durch die persische Architektur fühlen wir uns ein wenig wie in 1001 Nacht. Viele Gebäude sind mit reichlich Mosaiken bestückt. Wir besuchen u. a. den Eram Garten, das Grab von Hafez, die Zitadelle und natürlich den imposanten Souk. Besonders fasziniert hat uns der Ali Ibn Hamzeh Holly Schrein. Das Mausoleum zeichnet sich durch unzählige Glasstückchen aus. Beim Betreten erhalten die Frauen unter uns einen Schleier, ohne den man nicht eingelassen wird.

Der Iran bietet eine Vielzahl an historischen Stätten. Die altpersische Residenzstadt Persepolis war eine der Hauptstädte des antiken Perserreiches unter den Achämeniden und wurde 520 v. Chr. von Dareios I. im Süden Irans in der Region Persis gegründet.

Auf dem Weg nach Yazd besichtigen wir die Felsengräber der persischen Großkönige wie Dareios, Xerxes I., Artaxerxes I. und Dareios II. und Pasagarde, wo sich das Grabmal von Kyros befindet. Kyros war der Gründer des ersten großen Reiches der Weltgeschichte, des Achämenidenreichs.

In Yazd existieren immer noch Vertreter der alten Religion, der Zoroastrian. Wir fühlen uns nun endgültig wie in 1001 Nacht. Die persische Architektur verzaubert uns. Eine Besonderheit sind die Dachterrassen in der Altstadt, von denen man bei einem Becher frisch zubereitetem Granatapfelsaft über die Dächer von Yazd hinwegschauen kann. Wir besuchen u. a. den Turm des Schweigens, den Feuertempel mit dem ewigen Feuer, die Freitags-Moschee und natürlich den zu vielen Käufen einladenden Bazar.

Es ist kaum vorstellbar, aber Isfahan, die Teppichstadt, bietet noch mehr orientalische Atmosphäre. Wir starten unsere Stadtbesichtigung allerdings im armenischen Viertel mit der Vank Kathedrale. Die armenische Community hier hat eine lange Tradition mit einer interessanten Geschichte. Der Chehel Sotoun mit seinen 40 Säulen wurde im Jahr 1647 erbaut.  Am Meydan-e Imam, dem Hauptplatz der Stadt, besichtigen wir die Scheich-Lotfollah Moschee und den Ali Qapu Palast, danach tauchen wir im riesigen Bazar ein.

Abends sind wir bei einer armenischen Künstlerfamilie eingeladen, die uns mit iranischen und armenischen Köstlichkeiten und diversen Gesangseinlagen verwöhnt. Wir lernen viel über das Leben im Iran und die Geschichte der armenischen Einwanderer.

Wir beginnen unsere Besichtigung von Teheran mit dem prunkvollem Imam-Khomeni-Mausoleum. Hier ist der Revolutionsführer Ayatollah Ruholla Khomeini beigesetzt. Vom Freiheitsturm und vom Milad Tower haben wir einen fantastischen Blick über die Stadt. Der Golestanpalast, der einstige Regierungspalast der Kadscharen, rundet unsere Stadtrundfahrt ab.

Insgesamt müssen wir sagen, dass wir beim Kennenlernen des Irans wieder einmal positiv überrascht sind. Viele von uns wurden vor der Reise etwas irritiert angeschaut, wenn man erzählte, dass die Tour auch durch den Iran geht. Diese ganzen Vorurteile können wir bislang nicht bestätigen. Wir berichten mehr von Land und Leuten im nächsten Reisebericht.

Das Abenteuer-Osten-Dream-Team

Dima, Ararat und Ines