Liebe Orient-Mitreisende,
der Abschied von Saudi-Arabien ist uns sehr schwergefallen. Wir haben ein wundervolles Land mit erstaunlich abwechslungsreichen Landschaften und insbesondere tollen Menschen mit einer außerordentlichen Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft kennengelernt. Reisen hat ja meist auch den Abbau von Vorurteilen zur Folge. Bei aller verbleibenden Kritik, wir haben hier sehr viele Vorurteile abgebaut. Und einige von uns werden zu Hause ab nun nur noch mit einer Thermoskanne auf der Straße laufen und Fremde mit einem Tee oder Kaffee willkommen heißen.
In Dammam besichtigen wir das „The King Abdulaziz Center of World Culture“, auch bekannt als ‚Ithra ‘. Das von einem norwegischen Architekturbüro entworfene Gebäude umfasst 80.000 qm und ist inspiriert von der inneren Strukturform ölhaltiger Gesteinsformationen. Es ist auf dem Gelände errichtet, auf dem sich das erste kommerzielle saudische Ölfeld befand. Insbesondere faszinierend ist, dass es so gut wie keine rechtwinkligen Formen gibt, weder außen, noch innen.
Da wir nicht riskieren möchten aufgrund von Corona nicht mehr von Bahrain nach Saudi-Arabien zurückzukommen, belassen wir es sicherheitshalber bei einem Blick auf die Grenze. Wieder ein Grund, nochmal zurückzukommen. Und die Überquerung der Brücke zwischen den beiden Ländern wäre durchaus eine Reise wert.
Nach einem reibungslosen Grenzübertritt genießen wir in Al Sila unseren ersten Stellplatz in den Vereinigten Arabischen Emirate unmittelbar am Strand, bevor es nach Abu Dhabi weitergeht.
Abu Dhabi überrascht uns positiv. Neben den erwarteten Wolkenkratzer bietet die Stadt viele grüne Naherholungsgebiete. Natürliche Inseln sind beliebte Ausflugsorte und es gibt viele Freizeitangebote. Man kann mit dem Fahrrad auf der Formel-1-Strecke, mit dem Kajak am Louvre oder mit der – natürlich – schnellsten Achterbahn am Ferrari-Museum fahren. Die, wie zu erwarten, größte Ski-Abfahrtshalle ist in Planung.
Gerne hätten wir uns auf dem Formel-1-Kurs mit unseren Wohnmobilen ein Rennen geliefert.
Die Sheikh Zayed Grand Mosque zählt zu den weltweit größten Moscheen. Der Gründer der VAE, Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, hatte die Vision eines Zusammenspiels zwischen dem Islam und Kulturen aus aller Welt. In den Bau der Moschee sind architektonische Stile aus verschiedenen muslimischen Zivilisationen eingeflossen.
Das Louvre-Gebäude wurde von dem französischen Architekten Jean Nouvel entworfen und leitet seinen Namen vom Louvre in Paris ab. Es soll moderne Architektur mit der Tradition arabischer Bauten verbinden. Besonders beeindruckend ist die mehrschichtige, neuartige Kuppelkonstruktion. Sie besteht aus 8.000 Metallsternen, durch die Lichtstrahlen auf die darunterliegenden Gebäude und Wasserflächen fallen.
Masdar City ist eine geplante „CO2-neutrale Wissenschaftsstadt“. Ziel ist die vollständige Versorgung durch erneuerbare Energien. Der Energieaufwand pro Kopf soll nur noch bei 25 % im Vergleich zum heutigen Verbrauch liegen. Die Wasserversorgung erfolgt beispielsweise mit solarbetriebenen Entsalzungsanlagen. Es ist ein stetiger Entwicklungsprozess, bei dem aus der Erfahrung der bereits fertigen Teile gelernt wird.
Nach eher urbanen Eindrücken in Abu Dhabi geht es nun an die omanische Küste mit ihren paradiesischen Stränden. Auf dem Weg von Sohar nach Sawadi Beach halten wir in Wakan. Mit dem Jeep werden wir durch unwägbares Gelände gebracht. Um die herrliche Aussicht zu genießen, müssen wir allerdings selbst noch über 500 Stufen erklimmen. Die Anstrengungen haben sich aber definitiv gelohnt!
Wir verabschieden uns vorerst mit diesen ersten Eindrücken vom Oman und sind selbst gespannt, welche Erlebnisse wir im nächsten Reisebericht für euch parat haben werden.
Euer Abenteuer-Osten-Team
Dima, Ararat und Ines