Respektvolle Begegnungen

Liebe Reisefreunde und Reisefreundinnen, 

wie versprochen beginnen wir diese Woche unseren Tourbericht mit einem kleinen thematischen Exkurs zu unseren Reiseerfahrungen als Frau in Saudi-Arabien. Mit Spannung und Zurückhaltung haben wir Frauen uns anfänglich den Saudis genähert. Schnell haben wir allerdings alle Vorurteile abgelegt und dürfen hierdurch tolle Begegnungen erleben. Die Frauen haben anscheinend kein Problem damit, dass wir Europäerinnen keinen Abaya oder eine Burka, wie fast alle saudischen Frauen, tragen. Im Gegenteil, man bzw. ‚frau‘ wird überall neugierig und interessiert willkommen geheißen. Die Männer begegnen uns mit Respekt und auf Abstand, aber ohne jegliche Scheu, und in der Gruppe wird man nie belästigt. Insgesamt sind wir sehr positiv überrascht und können dieses Land wärmstens als Reiseziel – auch für Frauen – empfehlen!

Das Dorf Thee Ainor Zee Ain (Thee Ain Ancient Village) ist ein Kulturerbe in der Provinz Al Mikhwat in der Region Al Baha. Die Überreste dieser Zivilisation stammen aus dem 16. Jahrhundert und zeichnen sich durch mehrstöckige Häuser aus polierten Steinen aus.

Der Weg  nach Abha, der Hauptstadt der Asir Proviz, führt steil und kurvig bergauf. In jeder Kurve wird hier beherzt überholt. Die Stadt ist mit 2.200 Höhenmetern die am höchsten gelegene Stadt des Landes. Da das Hochplateau sehr weitflächig ist, erinnern uns häufig nur die tiefen Wolken daran, wie hoch wir gerade eigentlich sind.

Südlich von Abha besichtigen wir ein Dorf mit traditionellen Häusern sowie Al Habalah, die sogenannten hängenden Dörfer. Al Habala liegt an einem Hang und ist nur per Seilbahn zu erreichen, daher der Name. Die Dörfer haben sich für uns allerdings eher als versteckte Dörfer entpuppt, da sie bei unserem Besuch gänzlich im Nebel verschwunden waren. Ganz nach dem Motto: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Auch gemeinsames Pusten hat nichts gebracht. Müssen wir halt noch einmal wiederkommen.

Auf dem einheimischen Markt bringt unser lokaler Guide uns die Gewürze und Früchte seines Landes nahe. Wir bekommen wieder die volle Aufmerksamkeit der Einheimischen und haben viel Spaß beim Herumstöbern.

Auf dem ‚Al Dhabab Walkway’ ist die Sicht wieder klar. Etwas paradox, denn der Name bedeutet übersetzt Nebel-Fußweg. Wir aber haben phantastische Ausblicke hier oben!

Endlich geht es in die Wüste! Die Straßenverläufe dorthin sind sehr meditativ, es geht immer weiter geradeaus – Kurven hatten wir ja nun auch genug. Unser nächster Stellplatz liegt mitten im Nichts und ist einfach fantastisch! Hier freuen wir uns aufs Lagerfeuer.

Wir fahren weitere, erstaunlich kurzweilige 400 Kilometer durch die Wüste und erleben das Land so, wie man es sich immer vorstellt: Sand Dünen und Kamelherden, soweit das Auge reicht.
Und die Kamele müssen auch versorgt werden. Der Transport des Futters ist für uns allerdings eher gewöhnungsbedürftig – immerhin ersetzt hier die Schwerkraft nicht die Ladungssicherung.

Obwohl es auch am Tag erstaunlich kühl ist, sitzen wir, so oft es die Temperaturen gerade so zulassen, zusammen und lassen die Erlebnisse unseres Tages Revue passieren.

Ushaiger Village, was übersetzt ‚kleine Blondine’ heißt, ist ein ikonisches Dorf, das im Herzen des Najd, dem zentralen Plateau der arabischen Halbinsel, liegt. Es hat einen ganz besonderen Charme mit seinen schönen Lehmhäusern und wunderbar verzierten Türen.

Wir fahren immer weiter Richtung Südosten, aber vorher geht es für uns nach Riad, der saudischen Hauptstadt.

In Saudi-Arabien befinden wir uns nun auf den letzten Etappen. Unser nächster Bericht wird dann bereits aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommen. Etwas traurig sind wir schon dieses wunderbare Land zu verlassen, freuen uns aber auch auf Abu Dhabi und die vielen Eindrücke, die dort auf uns warten!

Euer Abenteuer-Osten-Team

Werner, Ines, Ali 1 und Ali 2