Das Tor zum Balkan: Von Plitvice zur Bucht von Kotor

Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde,

ja, wir sind wieder unterwegs und wollen euch an unseren Abenteuern teilhaben lassen!Wir können es selber kaum fassen, doch dank Corona und dem für uns zurzeit geschlossenen Osten haben wir es geschafft, eine neue Route durch die Schluchten des Balkans ins Leben zu rufen.

Diese Tour ist also eine Pioniertour, da diese Route von uns so noch nie befahren wurde.Wir sind unterwegs mit zehn Wohnmobilen: 20 Reisende und ein Hund.

Alle individuell angereisten Teilnehmer treffen sich auf einem Campingplatz an den aus den Karl-May-Filmen bekannten Plitzvicer Seen. Einige von uns reisen ein bisschen früher an, damit sie sich noch diese wundersamen Seen mit dem besonderen Blau anschauen können.

Nach einer Willkommensrunde und einem SeaBridge-Essen am Abend starten wir am Morgen Richtung Bosnien-Herzegowina.

Die Grenze macht uns keine Probleme. Nach dem die Grenzer sehen, dass wir vollständig geimpft sind, lassen sie uns passieren. Angekommen auf dem Campingplatz können wir abends noch zu den märchenhaften Mühlen von Jajce spazieren.

Abends feiern wir gemeinsam bei einer Campertafel den Einzug nach Bosnien Herzegowina.

Am nächsten Tag steht eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Unser Stadtführer erzählt uns von der langen und königlichen Vergangenheit Jajces und führt uns zu den berühmten Wasserfällen, die südwestlich der Altstadt etwa 20 m tief in die Vrbas-Schlucht stürzen.

Weiter geht es Richtung Sarajewo. Unterwegs führt uns die Strecke durch eine Karstlandschaft, mit Hochebenen, die mit Dolinen wie ein Schweizer Käse durchlöchert sind. Angekommen auf dem Campingplatz finden wir uns mit unseren Fahrzeugen in einer Runde zusammen.

Abends erfahren wir schon einmal vorab etwas über die besondere Geschichte des Balkankrieges von 1992-1996 aus der Sicht eines Bosniers. Am nächsten Tag schauen wir uns dann gemeinsam mit einem Stadtführer vor Ort an, wie die eingeschlossenen Bewohner der Stadt durch einen Tunnel Lebensmittel und andere lebenswichtige Dinge in die Stadt brachten. Langsam verstehen wir, wie tief die Wunden aus dem vergangenen Krieg immer noch sind.

Unser Weg führte uns von Sarajewo durch das Tal des Neretva an Stauseen, Titos Atombunker und einer immer noch zerstörten Eisenbahnbrücke vorbei. Viele Restaurants laden uns zum Essen von Fisch und Lammfleisch ein. Bevor wir unseren Campingplatz direkt an der Neretva ansteuern, besichtigen wir noch die blaue Karstquelle bei Blagaj, die direkt als Bach aus einem dunklen und geheimnisvollen Loch strömt. Abends wird, wie so oft, die Karte für den nächsten Tag studiert.

Natürlich lassen wir uns auch die alte Brücke von Mostar nicht entgehen. Doch vorher bekommen wir von unserem Stadtführer noch Einblicke und Ausblicke in ein sogenanntes türkisches Haus.

Auf dem Weg nach Montenegro gibt es viel zu entdecken. So erfahren wir unterwegs etwas über die Stecci. Das sind mittelalterliche Grabsteine, die es so nur auf dem Balkan gibt und welche deshalb zum Weltkulturerbe gehören. Aber auch interessante Fahrzeuge, wie etwa dieser gelbe Krankenwagen, sind uns eine Betrachtung wert.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt, die uns nach der montenegrischen Grenze über eine abenteuerliche Umleitung (einen ehemaligen Fahrradweg) den steilen Berg hinab führt, kommen wir alle wohlbehalten auf unserem Campingplatz direkt an der Bucht von Kotor an. Das Wetter ist warm und wir können bis spät abends direkt am Wasser sitzen. Am nächsten Tag holt uns ein Schiff ab, um uns die Schönheit der Bucht zu zeigen: Spaziergang auf einer Insel, Besichtigung von Kotor (lange Stadtmauer, kleine Winkel und Gassen, bunte Regenschirme als Schutz gegen die Sonne) und Kaffeepause in Perast – was will man mehr?

Am nächsten Morgen überrascht uns ein heftiges Gewitter. Doch nach einer Stunde sieht es wieder so aus, als wenn nichts geschehen wäre.

Wie es weiter geht?

Bisher war es spannend, etwas ungewiss und manchmal auch schon ein bisschen abenteuerlich.Doch wir alle sind einfach froh, wieder unterwegs zu sein und wir sind neugierig, was uns wohl als nächstes begegnen wird. Morgen geht unsere Reise weiter in die Berge Montenegros und später in die Schluchten der Tara und des Uvacs. Natürlich werden wir auch davon berichten – bleibt uns also treu!