Ostwärts durch Burjatien bis zur mongolischen Grenze
Liebe Abenteurerinnen und Abenteurer,
heute erzählen wir euch von unseren letzten Tagen in Russland. Sechs Wochen haben wir gebraucht, um bis hierher durch dieses riesige Land zu fahren, und noch immer haben wir Russland längst nicht durchquert. Bislang haben wir nur drei Viertel geschafft! In dieser Etappe bereisen wir Listwjanka, Arschan, Posolskoe und Ulan-Ude, die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Burjatien.
Die fünf Nächte auf der Baikal-Insel waren für uns sehr wichtig. Keine Hektik, kein Internet, kein Verkehr und eine große Einheit mit der Natur.
Aber unsere Reise geht weiter und unsere nächste Station ist ein kleiner Ort bei Listwjanka: „Bolschaja Rechka“ („Großer Fluss“). Hier kochen unsere tadschikischen Freunde Plow für uns. Hier frage ich gerade, wer Plow möchte.
Plow – ein orientalischer Eintopf mit Reis – ist der König der usbekischen Küche, das Kochen braucht etwas Zeit. Wir haben Geduld – und schon steht der Plow auf dem Tisch.
Inzwischen repariert Tsyren alles, was eine Reparatur benötigt – heute ist das ein Stuhl.
Tsyren kann nicht nur reparieren, er kann auch Haare schneiden – ein Universalgenie oder wie man im Russischen sagt: „Ein talentierter Mensch ist in allem talentiert.“
Am nächsten Tag geht es los und wir besuchen das Freilichtmuseum Talzy. Hier ist Holzarchitektur aus ganz Sibirien ausgestellt. Im Museum befinden sich über 40 verschiedene Baudenkmäler der sibirischen Architektur. Jährlich besuchen das Museum 1,5 Millionen Touristinnen und Touristen, davon etwa eine Million aus China.
Das Baikalmuseum ist ein absoluter Pflicht-Programmpunkt. Dieses Jahr haben wir wieder das Glück, es besuchen zu können.
Am Abend hat Norbert Geburtstag. Alle gratulieren ihm herzlich und singen für ihn.
Wir haben auch ein Geschenk für ihn vorbereitet.
Nach Listwjanka fahren wir weiter ins Gebirge. Leider will das Wetter auf keinen Fall mitspielen. Es regnet schon seit mehreren Tagen, deshalb beschließen wir, nur eine Nacht in Arschan zu bleiben und direkt weiterzufahren. Unser Meeting findet in einer Sporthalle statt – draußen wäre das eine ziemlich nasse Angelegenheit geworden!
Seit vielen Jahren besuchen wir auf unseren Abenteuer Osten-Reisen in dieser Gegend gemeinsam ein Kinderheim am Ufer vom Baikal. Auch dieses Jahr wollten wir wieder diesen Abstecher machen. Leider durfte unsere diesjährige Gruppe das Kinderheim wegen Windpocken nicht betreten. Ich bin allein hingefahren und habe die Geschenke und Spenden überbracht.
Im Ort Posolskoe steht ein altes orthodoxes Kloster, das wir auf unseren bisherigen Reisen aus unerfindlichen Gründen nie besucht haben. Aber dieses Jahr wollten wir das nachholen und haben eine Besichtigung organisiert.
Warum unsere Vermummung? Es gibt sehr viele Stechmücken hier. Sie sind nicht schlimm, aber wollen unbedingt in den Mund…
Borschtsch-Essen in der Pilgermensa des Klosters: Timur und Sascha servieren.
Wie man sieht schmeckt es allen gut.
Unsere letzte große Stadt in Russland, Ulan-Ude: Gleich nach der Ankunft beginnen wir, den Geburtstag unserer Reisebegleiterin Sascha zu feiern. Der Tisch ist schön dekoriert, die Gratulationen zahlreich und der „Happy Birthday“-Gesang kommt von Herzen. Der Abend ist gelungen.
Ulan-Ude ist die Hauptstadt der Republik Burjatien. Die Burjaten, sprachlich und kulturell eine Untergruppe der Mongolen, bekennen sich traditionell zum Vajrayana-Buddhismus. Das interessiert uns, und so besuchen wir das knapp 30 Kilometer entfernte buddhistische Kloster Iwolginski Dazan.
Zurück in Ulan-Ude verabschieden wir uns von Russland und trinken auf dieses schöne Land, welches uns so viele bleibende Eindrücke beschert hat.
Nur noch wenige Minuten und wir verlassen Russland. Wir stehen schon vor der mongolischen Grenze.
Auf Wiedersehen Russland, danke Dir!
Euer Dima und das Seidenstraßen-Team