Das Land der Pomoren und Samen: Der südliche Teil der Kola-Halbinsel
Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde!
Karelien ist ein Paradies für Naturfans. Beeindruckt verlassen wir diese zauberhafte Region und machen uns auf den Weg Richtung Norden – zur Kola-Halbinsel.
Die Straßen sind auch weiter gut ausgebaut und wir kommen zügig voran. Obwohl die Sonne scheint, ist es recht kühl. Das Außenthermometer zeigt 5 Grad. Heute müssen wir mal wieder unsere Garderobe wechseln und uns warme Sachen anziehen…
Ein einzigartiger Moment für uns Westeuropäerinnen und Westeuropäer: Wir passieren den Polarkreis und erreichen die Grenze zur Murmansk-Region, die eigentlich die Kola-Halbinsel-Grenze bildet.
Unsere erste Station liegt im südlichen Teil der Halbinsel in der Kandalakscha-Bucht. In der Hafenstadt am Weißen Meer nächtigen wir auf dem Gelände eines Yacht-Clubs, direkt am Wasser.
Gleich nach unserer Ankunft stoßen wir mit Wodka und Sekt auf unsere Überquerung des Polarkreises an.
Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt Kandalakscha und ihre Umgebung. Wir spazieren zu einem Wasserfall, schauen uns die schönen Holzhäuser und ihre Gärten an.
Wir besuchen das Pomoren-Heimatkundemuseum. Als Pomoren werden die Siedlerinnen und Siedler bezeichnet, die sich im 12. Jahrhundert an den Küsten des Weißen Meeres niederließen, sowie deren heutige Nachkommen. Der Name leitet sich von der Landschaftsbezeichnung „Pomorje“ ab, welche ein historisches Gebiet am Weißen Meer umschreibt. Es setzt sich aus den russischen Wörtern „po“ (am) und „morje“ (Meer) zusammen – was dem slawischstämmigen Wort „Pommern“ in Deutschland entspricht. Obwohl die Pomoren nach dem Zerfall der Sowjetunion offiziell nicht als “Indigenes Volk des russischen Nordens” anerkannt wurden, besitzen sie eine kulturelle Identität. Im Jahr 2002 bezeichneten sich in Russland anlässlich einer Volkszählung 6.571 Menschen selbst als Pomoren.
Nach Lust und Laune legen manche von uns am Nachmittag einen Banja-Gang ein um sich aufzuwärmen, oder unternehmen eine kleine Bootsfahrt mit dem Schnellboot durch die Kandalakscha-Bucht.
Die Halbinsel Kola bildet übrigens den östlichsten Teil der Nordkalotte in Fennoskandinavien. Die Urbevölkerung dieses Gebiets sind die Samen, eine ethnische Minderheit. Bei uns ist das Volk der Samen auch als “Lappen” bekannt. Die meisten Samen leben heute noch in Norwegen, gefolgt von Schweden und Finnland. Auf der Halbinsel Kola leben neben einer kleinen Gruppe Samen heute mehrheitlich ethnische Russinnen und Russen.
Das Chibinen-Gebirge und die Lowosero-Tundra liegen zentral auf der Halbinsel. Und die sind unsere nächsten Ziele!
Bis bald!
Euer „3-V‘-Russland-Nord-Team: Valery, Viktor und Valentina
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