Durch die karelische Taiga zum Weißen Meer
Liebe Abenteurer!
Es geht weiter durch die Taiga gen Norden. Über gut ausgebaute Straßen, auf denen innerhalb von 100 Kilometern keine Ortschaften liegen und selten Autos vorbeifahren, geht es zum nächsten und letzten Ziel in der Republik Karelien: Belomorsk am Weißen Meer.
Außer Natur gibt es unterwegs nichts. Zahlreiche Flüsse und Seen gelangen in unsere Fotoobjektive.
Die Karelische Taiga, ein borealer Nadelwald, der nördlichste Waldtypus der Erde, wechselt mit Sümpfen ab. Zu viel Wasser ist für viele Bäume auch tödlich. Zahlreiche blühende Pflanzen erfreuen unsere Augen.
Die Vegetation ist wirklich karg. Es ist aber auch ein Paradies für die Elche.
Einsame Dörfer liegen auch auf unserem Weg. Hier scheint die Zeit wirklich stehengeblieben. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind gestorben oder in die größeren Städte gezogen, und so werden die Häuser heute zumeist als Datscha (Sommerhaus) benutzt.
Die Autos sind nicht so alt wie sie aussehen. Die nächste Werkstatt liegt weit entfernt, für Reparaturen baut man einfache Rampen.
Nachdem wir die Hauptstraße M18 verlassen haben, überqueren wir die Kola-Eisenbahnlinie, um zu den Ortschaften zu gelangen. Interessant ist, dass die meisten Bahnübergänge in Russland seit den neunziger Jahren aufgrund der vielen Unfälle mit einer Barriere ausgerüstet sind.
Wir erreichen unseren nächsten Stellplatz kurz vor Belomorsk direkt am Wasser. Der Weißmeer-Ostsee-Kanal, auch Belomorkanal oder Stalin-Kanal, ist eine 227 km lange, aus Flüssen, Seen und künstlichen Abschnitten kombinierte Wasserstraße. Sie führt von Belomorsk am Weißen Meer im Norden zum Onegasee und nach Powenez. Die Wasserstraße ist Teil des Weißmeer-Ostsee-Wasserweges, der die Barentssee mit Sankt Petersburg verbindet. Der Kanal hat insgesamt 19 Schleusen. Wir kampieren an Schleuse 16.
Das Wetter spielt mit und mit Freude grillen wir wieder.
Ab und zu regnet es, aber danach kommt die Sonne wieder. Es ist 21:30 Uhr – ein schöner Abend mit schönem Fotomotiv. Abenteuer Osten kann fast alles, sogar einen Regenbogen-Zauber aus dem Team-Fahrzeug!
Hier planen wir die nächsten drei Nächte zu verbringen und das Weiße Meer mit der Solowezki-Insel und der näheren Umgebung zu erkunden. Davon aber erzählen wir im nächsten Bericht.
Bis bald
Euer Nordrussland-Team
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