Minsk: Die Hauptstadt und ihre Umgebung
Liebe Freundinnen und Freunde!
Wir nehmen Abschied vom “weißrussischen Meer“, dem Narotsch-See, und begeben uns in die Mitte des Landes.
Wir sind jetzt kurz vor Minsk. Einige von uns besuchen das “Stalin-Linie-Museum”. Die Sowjetmacht errichtete die Stalin-Linie 1929 an ihren Westgrenzen als Verteidigungslinie. Sie bestand aus mehreren Betonbunkern mit leichter und schwerer Bewaffnung und erstreckte sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer.
Nach den ersten zwei Wochen unserer Weißrussland-Rundreise erreichen wir nun das Herz des Landes, die Hauptstadt Minsk. Unser Stellplatz liegt direkt im Zentrum, an einem Hotel an der Uferpromenade der Baresina (Swislatsch).
An unserem Ankunftstag in Minsk sind wir bei unserem Freund Andrej zu Gast, der in einem schönen Haus etwas außerhalb der Stadt wohnt.
Es gibt Leckeres zu essen und zu trinken. Für die gute Laune ist auch gesorgt!
Minsk gilt als eine der saubersten Städte der Welt. Statt Graffiti sieht man hier schöne Dekorationen mit weißrussischen Ornamenten. Viele Ampeln in der Innenstadt sind mit Sekunden-Zählern ausgerüstet, was das Abwarten der Ampelphasen für Fußgänger und Autofahrer sehr bequem macht.
Am nächsten Vormittag machen wir einen Ausflug nach Schodsina, ca. 55 km östlich von Minsk. Schodsina am Fluss Plisa gilt als eine der jüngsten Städte in Weißrussland. Sie wurde nach offiziellen Angaben im Jahr 1963 gegründet, als im Ort der Nutzfahrzeughersteller BelAZ (Belaruski Autamabilny Sawod) die Produktion aufnahm. Heute schauen wir uns das BelAZ-Autowerk an und bewundern den seit 2013 weltgrößten Großmuldenkipper, den „BelAZ-75710“, mit 360 Tonnen Eigengewicht und 450 Tonnen Tragfähigkeit.
Ab Mittag sind wir wieder in Minsk. Wir besuchen die National-Bibliothek..
… und den vormaligen Skaryna-Prospekt, der heute “Unabhängigkeit-Prospekt” heißt und zu den wichtigsten innerstädtischen Verkehrsadern gehört. Alle wichtigen und breiten Straßen wurden zu Sowjetzeiten „Prospekt” (Boulevard, Prachtstraße) genannt. Der “Unabhängigkeitsprospekt” von Minsk ist wahrlich ein Prachtboulevard mit eindrucksvollen Baudenkmälern, wie etwa dem Obelisken auf dem “Siegesplatz” . Es ist sogar geplant, diese Straße mit ihrer Architektur des sozialistischen Klassizismus zum Weltkulturerbe zu erklären.
Hier die “Obere Stadt” mit Freiheitsplatz und dem alten Rathaus.
Zum Schluss unserer Stadtbesichtigung besuchen wir noch den zentralen Bauern-Markt.
Nach zwei programm- und erlebnisreichen Tagen in Minsk geht es zu weiteren Zielen in Belarus. Das ethnographische Freilichtmuseum Dudutki verfügt sogar über einen eigenen Wohnmobil-Stellplatz. Leinen-Produktion (in Belarus gibt es heute 23 Leinen-Fabriken) war auch schon im Altertum bekannt und verbreitet. Unser Schmied Norbert zeigt seine Kraft und Kunstfertigkeit.
Nach dem Besuch von Dudutki geht es weiter nach Neswisch (Njaswisch) mit einer weiteren Sehenswürdigkeit, dem Palastensemble der Fürsten Radziwiłł, welches seit 2005 zum UNESCO-Welterbe gehört. Davon erzählen wir im nächsten Bericht.
Bis bald
Euer Belarus-Team: Valery, Valentina und Viktor
Wir haben auf unserer Belarus-Reise eine internationale Gruppe: Deutsche, Schweizer, Österreicher. Heute und in den nächsten Berichten von unserer Belarus-Tour kommen auch unsere Reiseteilnehmer zu Wort und teilen mit Euch ihre persönlichen Eindrücke und Meinungen (natürlich ohne Zensur!).
Heute sind unsere Schweizer dran, Ernst und Christa:
“Vor 29 Jahren hat uns der Camper-Virus befallen, und so waren wir anfangs noch mit unseren Kindern, später zu zweit, in ganz Europa unterwegs. Die Belarus-Masuren-Reise ist unsere erste geführte Tour. In dieses Land hätten wir uns nicht allein getraut, da wir weder russisch lesen noch sprechen können. So gönnten wir uns zum Start unseres Rentnerlebens diese Reise.
Die Weite des Landes beeindruckt uns „Bergler“ sehr, und dank unseres Reiseleiters Valery und seinen Assistenten Valentina und Victor sehen und erleben wir vieles, was als landesunkundiger Einzelfahrer nicht möglich gewesen wäre. Auch die Gemeinschaft in der Gruppe schätzen und genießen wir.
Was uns in Belarus besonders auffällt ist der Sinn für Ästhetik und die Kreativität der Menschen, angefangen bei den liebevoll bunt bemalten kleinen Häusern mit ihren farbenprächtigen Gärten bis zu der Ausstattung von Schlössern, den Parkanlagen und Restauranteinrichtungen. Fast nichts ist einfach nur zweckmäßig, es ist auch fantasievoll gestaltet.
Wir sind sehr froh, dass wir diese Reise gemacht haben, und wir werden die Erinnerungen daran nicht nur im Fotoalbum, sondern auch in unseren Herzen behalten.”
Christa und Ernst Benz
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